Saturday, April 21, 2007

 

Warum ein festes Rahmenwerk für die Anerkennung von Studienleistungen im Ausland die Motivation der Studenten erhöht

Niemand arbeitet gerne, ohne zu wissen, ob sich die Arbeit am Ende auch auszahlen wird. Aber genau das ist der Fall wenn ich versuche Studienleistungen aus Singapur n Karlsruhe anerkennen zu lassen.

Will sagen: es gibt keine festen Regeln, die besagen, wie Studienleistungen aus dem Ausland anzurechnen sind. Die meisten Universitäten (darunter auch die NUS) verlangen von ihren Studenten, die einen Austausch machen einfach nur, dass sie bestehen. Der Student muss einen Studienplan für den Austausch ausarbeiten und diesen mit seinem Betreuer absprechen. Er braucht aber keine Noten zu transferieren.

In Karlsruhe sind die Dinge (wie so oft) anders. Nun ist es so, dass wir in unserem Curriculum kaum Scheine machen müssen, im Hauptstudium gibt es Scheine nur noch für Seminare und Praktika. Die Klausuren und mündlichen Prüfungen sind alle benotet.
Wenn ich meine Vorlesungen an der NUS also anrechnen lassen möchte, dann muss ich meine Note und die Zahl der geleisteten SWS irgendwie umrechnen.

Und hier ist das Problem.

1. Andere Uni, andere Notenvergabe. Die NUS zum Beispiel legt viel Wert auf continuous assesment. Dann wird die Notenverteilung einer Normalverteilung angepasst .....
Sprich ein A hier muss nicht das gleiche sein wie eine 1 in Karlsruhe oder anders herum.

2. Andere Uni, andere SWS. Was ist wenn es keine SWS gibt? Wie kann ich meine 4 Modular Credit Points (MCP) in SWS umrechnen? Das wird mit der Einführung von Credit Points an Deutschen Unis vielleicht einfacher, jedenfalls ist es zu hoffen.

Die Antwort auf diese Probleme in Karlsruhe ist, dass es einfach keine gibt. Die Studienleistungen sind mit dem jeweiligen Professor im einzelnen abzusprechen und er muss dann die Endnote festlegen.
Im allgemeinen ist vom Studenten die Äquivalenz der im Ausland erbrachten Leistungen nachzuweisen.

Das Verfahren sieht dann in etwa so aus:
1. Vor dem Austausch: Prüfungsplan machen, zum Prof gehen und wegen der Anerkennen fragen. Das Ergebnis ist meistens "Ich denke das könnten wir anerkennen, aber wegen den Details (SWS, Note) müssen wir sehen wenn sie wieder da sind"

2. Im Austausch: Studieren

3. Nach dem Austausch: wieder zum Prof und ihn irgendwie überzeugen, dass die Vorlesung an der Uni X wirklich so gut ist wie seine.
Mögliche Ergebnisse:
a) die Leistung wird voll anerkannt
b) nur ein Teil der SWS wird anerkannt,
c) die Note wird ein bisschen nach unten korrigiert
d) wird nicht anerkannt

Wenn ich im Moment auf meine Klausuren lerne, dann kann ich mir nicht wirklich sicher sein, ob eine A hier auch eine 1 in Karlsruhe wird, oder ob ich vielleicht für die Katz lerne. Denn sicherlich möchte ich meine Note nicht dadurch verschlechtern, dass ich im Ausland war, eine B oder C ist also nicht attraktiv um sie anerkennen zu lassen.
Deshalb entscheiden sich einige Studenten dann auch mal gerne dafür Punkt 2 durch "Party und Reisen " auszutauschen. Das ist auch nicht schlecht, aber wiederum auch nicht im Sinn der Uni.

Wenn wir mit einer Uni also schon ein mal ein Austauschprogramm haben, dann sollte man doch annehmen, dass wir auch darauf vertrauen, dass die Uni einen gewissen Standard erfüllet. Und dann wäre es doch auch sinnvoll einen feste Regelung für das Anerkennen von Leistungen zu finden. Das würde den Studenten Planungssicherheit geben, die Motivation erhöhen und gleichzeitig die Professoren von der Aufgabe befreien, mit jedem Studenten einzeln über seinen Austausch zu streiten.

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