Thursday, February 01, 2007

 

Theorie: Studieren macht dumm.

Eine gewagte These, zugegeben. Ist auch mehr provokativ, als seriös gemeint. Aber überlegen wir einmal: Ich studiere jetzt schon über vier Jahre Informatik. Und das an einer nicht ganz schlechten Uni. In nicht all zu ferner Zukunft werde ich, wenn Gott und der Prüfungsausschuss so wollen, mein Diplom machen.
Man sollte also annehmen, dass ich in der Zeit einiges gelernt habe. Aber wenn ich ehrlich bin fühle ich mich nicht schlauer als im ersten Semester!

Jetzt kann man argumentieren das das nur meiner subjektive Wahrnehmung meiner eigenen Person zuzuschreiben ist. Aber ich habe weitere Indizien für meine Theorie:

1. Ein Informatiker aus Karlsruhe hat mir, als ich noch im Vordiplom war, gesagt, dass er das meiste im Vordiplom gelernt hat, danach eigentlich nicht mehr so viel. Damals wollte ich das nicht glauben, aber inzwischen stimme ich dem zu.

2. Ich verstehe Algebra jetzt so wenig, wie damals LA :)

3. Ich höre in diesem Semester an der NUS 'Formale Semantik'. Und 50% des Inhalts sind alte Bekannte aus meinem ersten Semester in Karlsruhe: Lambda Kalkül, Haskell, ....
Das wird den wenigsten ein Begriff sein, aber die die wissen was ich meine werden sich ein Grinsen nicht verkneifen können.
Vielleicht müsste ich meine Theorie umformulieren und Studieren hat Charakteristik 4: nach vier Jahren studieren kommt man wieder am Anfang an: 1 Jahr Studieren + 1 Jahr Studieren + 1 Jahr Studieren + 1 Jahr Studieren = 0

An dieser Stelle würde ich mich übrigens über zahlreiche Kommentare freuen, die meine Theorie bestätigen, oder auch Gegenbeispiele bringen.

Comments:
Hi Daniel,

als ich deinen Beitrag gelesen habe musste ich zunächst spontan zustimmen. Allerdings ist mir nach deiner Nachdenk-Aufforderung eingefallen, dass dieses Gefühl das nach dem VD nichts Zusätzliches seinen Weg ins Hirn gefunden hat vielleicht auch dadurch geprägt sein könnte, dass man im VD mit viel Neuem konfrontiert wurde. Im HD ist oft die Herangehensweise schon bekannt und man steht 8 wochenlangen Lernen für VT-Fachprüfungen recht neutral gegenüber. Wenn ich an so etwas während des Abis gedacht hätte, wäre ich wahrscheinlich Straßenkehrer geworden. :)

Ich sehe das ganze aus dieser Sicht: Nach dem Vordiplom lässt man sich durch vermeintlich unerreichbare Herausforderungen nicht mehr abschrecken. Man könnte es auch negativ formulieren und sagen: "Wir sind abgestumpft".

Vielleicht haben wir nach dem VD auch unsere Interessensschwerpunkte breitflächiger gestaltet. Und wenn man das aus der Infosicht betrachtet, kann man es auch als 1 CPU ansehen, die sich, anstatt mit 2 Tasks herumzuschlagen (Info+Mathe), nun mehr verarbeitet. Dies führt natürlich zur verlangsamten Gesamtverarbeitung.. :)

Aber um das ganze abzuschließen, zitiere ich mal einen weisen Tutor aus der O-Phase: "Irgendwann im Studium kommt der Punkt an dem man gleichgültig wird." Er hat nur offen gelassen auf was sich die Gleichgültigkeit bezieht ;)
 
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